Spandauer
Kickers gg SV Blau-Gelb Berlin 6:1 vor ca. 30 Zuschauern. Um dem
Endlos-Projekt „Komplettierung aller Stadien und Sportplätze“ in Berlin
etwas Struktur zu verleihen, werden die Fußballspiele jetzt nach Bezirken
abgegrast. Spandau im Westen steht aktuell auf der Agenda und somit war
heute der Sportplatz in Staaken-West (offizielle Adresse Brunsbütteler Damm
441) an der Reihe. Immerhin noch Landesliga und der Sportplatz kann mit
einem Ausbau auf einer Seite (komplett mit grünen Schalensitzen versehen)
aufwarten. Die Spandauer Kickers sind ein vergleichsweise junger Verein
(erst 1975) gegründet und spielten früher im wirklichen sehenswerten
Helmut-Schleusener-Stadion. Erst 1996 sind sie nach Staaken-West umgezogen
und das auch mit gutem Grund. Denn mit Staaken (Ost und West) ist das so
eine Geschichte. Eigentlich lag Staaken vollständig in der britischen Zone
der geteilten Stadt und damit wiederum vollständig in Westberlin. Aber da
der ein paar Kilometer entfernt liegende Flughafen Gatow halb in britischer
und halb in der russischen Zone lag, wurde Staaken geteilt und West-Staaken
ging an den Osten und Ost-Staaken an den Westen. Im Gegenzug bekamen die
Briten den ganzen Flughafen Gatow, der übrigens mittlerweile ein von der
Luftwaffe betriebenes Museum ist. Die „neue“ Grenze und später die Mauer
wurden einfach mit einem Bleistift auf dem Stadtplan verzeichnet und gingen
einmal quer durch, genau da wo heute der Nennhauser Damm ist. Seit 1989 ist
Staaken wieder eins und gehört somit wieder vollständig zu Berlin. Soviel
zur Geschichte! Sportlich gesehen war es ein Abstiegskampf, der 13. gg den
15., welches der 13. souverän gewinnen konnte. Aber der Sportplatz am
Brunsbütteler Damm war ein Teil meines heutigen Besuchs. Direkt neben dem
Sportplatz vermodert seit fast 20 Jahren ein altes Krankenhaus. |